Der Zuschauer sitzt
gemütlich vor der "Röhre";
ihm wird serviert. Er sieht
Bilder, sieht Menschen,
Tiere, Pflanzen, Häuser,
Autos, nimmt Bewegung
wahr, registriert
Veränderungen, von deren
Entwicklung er beschäftigt
wird. Gefühle, Emotionen und
Gedanken entstehen, die Zeit
vergeht. Manche schlafen ein,
einige können nicht
einschlafen. Von dem, was am
Rande der relativ toten
Bilder geschieht, was vorher
geschehen musste,
währenddessen und nachher
abläuft, bekommt er nichts
geliefert. |
Wir hatten einen Drehtag.
Wir werden im Fernsehen zu
sehen sein; wir sind
aufgeregt. Es gibt eine
Menge zu planen, zu
besprechen, zu organisieren,
denn ein Tag in unserem
Leben wird ganz, ganz
anders verlaufen, als die
ganzen anderen Tage. Schule
und Kindergarten,
Arbeitgeber und Freunde
sind indirekt betroffen.
Kollegen müssen einspringen,
Helfer werden gebraucht.
Einige freuen sich, andere
sind vielleicht neidisch,
möchten auch gerne mal im
Mittelpunkt eines nicht
alltäglichen Ereignisses
stehen. |
Auf diesen Seiten treten
Susanne, Moritz und
Wolfgang auf. Wir
beschäftigen uns mit allerlei
Dingen, und wird werden von
einigen Dingen beschäftigt.
Wie oft taucht man nur kurz
in Geschehnisse ein, hat kaum
eine Chance, mal in die Tiefe
zu schauen, die Erlebnisse
WIRKLICH zu verarbeiten,
zu klären, was alles damit
verbunden war - und was
folgen wird. |
Kürzlich hatte ich eine kleine
Auseinandersetzung mit
einem Mann, der nicht
glauben wollte, dass unsere
Homepage nicht kommerziell
ist, keinerlei finanzielle
Interessen verfolgt.
Natürlich werden hier
Interessen verfolgt, aber
eine Idee ist eben, Dinge,
die wir erleben, hier zu
verarbeiten; das ist wie
Tagebuch schreiben. Da hat
man ja auch Gelegenheit,
Dinge von außen und mit
einem zeitlichen Abstand zu
betrachten, Ungenauigkeiten
zu klären, Wahrnehmungen
abzurunden. Im Prinzip ist
das wie ein Abschluss, eine
Schublade, in der wohl
geordnete viele Fragment
liegen. Man kann sie zu
machen, und bei
Erinnerungsbedarf wieder
auf machen, und zwar ohne
darin rum kramen, ohne sich
aufregen zu müssen. Es wird
eine Schublade, die man
gerne aufmacht, die nicht
klemmt und auf die man
zwischenzetlich keine
schrägen Blicke wirft. Solch
einen Schrank zu besitzen
wünsche ich jedem. |