Zum Fliegen braucht man auch
kleine Federn

Das Ruhrgebiet - Kulturhauptstadt 2010

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Susanne fragte:
"Warum gibt's eigentlich ein Kultusministerium und kein Glücksministerium?"


Die Ruhr Metropole, Europas neue Metropole 2010, gehört zu den dynamischsten industriellen Ballungsräume Europas. Die Entscheidung des EU-Ministerrates stellt für die Region, die 53 Städte und 4 Kreise umfasst, eine große Chance dar, entsprechend dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ den Strukturwandel in der Region durch innovative Ideen, Engagement und Kreativität nachhaltig voranzubringen. Noch nie waren in der Geschichte der Kulturhauptstadt Europas so aktuelle Themen wie Strukturwandel, Demographie, gesellschaftliche Integrationsarbeit sowie Stadt- und Landschaft in ihrer regionalen Dimension für den Zuschlag von so zentraler Bedeutung wie bei dieser Entscheidung.

Schreibt

 „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ - ein flotter Spruch. Was bedeutet er? Mir das Entdecken einer Worthülse, die zugebenermaßen nicht schlecht klingt. Etwas voran bringen, klar, das finde ich auch gut, aber den kulturambitionierten politischen Herren geht es bei ihrem Ansatz um eine "Region", und nicht um die Menschen, die dort nicht nur leben wollen, sondern auch müssen. Geht es im Ansatz - unter dem Deckmantel der Kultur - gar nur um eine ganz profane Steigerung der Flächen-Rendite, eine Region profitabler zu machen?

Nun wollen wir hier mal nicht nur meckern. Direkt vor der Haustüre gibt uns die Stadt Herne ein Beispiel, wie Kultur auch und in unserem Sinne zu verstehen ist: mulitkulturell und kostenlos. Es gibt eine Seite über "Herkules", und wir zeigen hier als Abschluss ein Bild einer Kultur ohne Gegensätze. DAS ist zeigenswert und entspricht einer lebbaren und vorzeigbaren Kultur.

Kommen wir zur ersten, leisen Antwort auf unsere Eingangsfrage:

Kultur ist, was das System macht.
Die "Kultur" des Systems besteht aus Ausbeutung des Menschen und seiner Umwelt - es ist wider die Natur des Menschen und seiner Umwelt.
Gibt es ein besseres Beispiel dafür als die Menschen in ihrem Ruhrgebiet?

Kultur ist, was das System möglich macht.
Diese Kultur ermöglichte, dass der Mensch sich wider seine Natur ausbeuten läßt, und, was fataler für das ganze System ist, kräftig an dem Ast sägt, auf dem ALLE gemeinsam sitzen.
Gäbe es eine besseres Zeichen, dem Wahnsinn Einhalt zu gebieten, als das es aus dem Ruhrgebiet käme?

Glückauf!

    Wolfgang


Was wäre eine Veranstaltung wert, würde sie nicht kritisiert werden. Das Folgende fand ich im




"Die Kulturhauptstadt 2010 wird der Region sicherlich einiges an Aufmerksamkeit bescheren und das ist gut so.
Auf der anderen Seite werden wieder nur irgendwelche Leuchtturmprojekte finanziert, Pöstchen vergeben, und am Ende kommt nichts bei rum.
Die Bevölkerung bleibt wieder mal außen vor".


Und:
"Da werden wieder mal Unsummen an Steuergeldern verbrannt, um sinnlose Aktionen durchzuführen.
Aber was haben die Leute der Region davon? Nichts. Höchstens eine noch verstopftere A40.
Mit dem Geld hätte man diese Lebensader des Ruhrgebiets ruhig um eine weitere Spur verbreitern sollen, das wär mal was Bleibendes...
Für sowas ist Geld da - aber den Pütt dicht machen.
Wer weiß, wahrscheinlich hat da auch schon Gazprom die Finger drinne".


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Menschen machen Kultur - macht Kultur Menschen?
Was wir im Kern fragen wollen, ist:
WAS macht das Ruhrgebiet zu einer Kulturhauptstadt?

Warum ich mit dem Begriff "Kultur" gewisse Probleme habe, mag an einer Differenzierung und einer Verdrängung liegen. Einerseits wird Kultur von elitären Gruppen zur Selbsterhöhung - durch für mich fragwürdige Werte - benutzt, andererseits werden recht große gesellschaftliche Gruppen - die relativ normatives Verhalten pflegen - in den Bereich der Un-Kultur geschoben.


Läßt sich Kultur so einfach definieren? Hier ist ein Versuch:

... fanden insgesamt 164 verschiedene Definitionen des Worts "culture", daher ist es, bevor man sich mit dem Thema interkulturelle Kommunikation befassen kann, notwendig, den Begriff der Kultur etwas näher zu erläutern.

Im allgemeinen, umgangssprachlichem Gebrauch wird mit dem Begriff Kultur oft "Hochkultur" gemeint, also Kunst u.s.w.. Für die wissenschaft- liche Auseinandersetzung mit interkultureller Kommunikation spielt jedoch Kultur in diesem Sinne nur eine untergeordnete Rolle - als eine weitere Form der Ausdrucksweise der unter- liegenden Werte einer Kultur.

In der interkulturellen Forschung, wird Kultur verstanden als " die Gesamtheit von Attitüden, Grundsätze, Annahmen, Werte und Wertvorstellungen, Verhaltensnormen und Grundeinstellungen die von einer Gruppe geteilt werden, die das Verhalten der Gruppenmitglieder beeinflussen und mit wessen Hilfe diese das Verhalten anderer interpretieren" (Spencer-Oatey, 1999).

Weitere Informationen auf dieser Seite.

Werte als Ideale und übliches Verhalten sind völlig verschieden. Das eine ist Theorie und Vision, das andere das für eine bestimmte Persönlichkeit in seinem sozialen Umfeld Machbare. So sind Aggression, Gewalt, Lüge und Betrug weit verbreitetes und für viele Bürger normales Verhalten, das aber im Kulturbegriff nicht auftaucht - und nicht auftauchen darf.

So schafft der Wertbegriff Kultur einerseits Kultur-Menschen und andererseits Un-Kultur- Menschen; letztere stellen die große Mehrheit der Bevölkerung, gleich in welch' Land oder Region wir schauen.

Dazu erlaube man mir wieder eine kleine Anmerkung zum Begriff der Barbaren. Menschen heute leben viel "wilder", als je ein Barbar es tun konnte - aber kein Mitglied der heutigen "zivilisierten" Gesellschaft würde sich als Mega-Barbaren bezeichnen - und auch nicht ungestraft bezeichnen lassen.
Wer sich für den Blick Friedrich Nietzsches interessiert, den er (etwa 1873) auf die "Kultur" der Gesellschaft richtete, findet unten einen Link zu einem Auszug aus:
"Dritte unzeitgemäße Betrachtung".


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Susanne: "Kultur sollte etwas mit Lebensfreude und Glück zu tun haben. Wenn man danach googelt, findet man hauptsächlich Mallorca-Reisen".

Und noch mal Friedrich Nietzsche:


Glück und Kultur. — Der Anblick der Umgebungen unserer Kindheit erschüttert uns: das Gartenhaus, die Kirche mit den Gräbern, der Teich und der Wald, — dies sehen wir immer als Leidende wieder. Mitleid mit uns selbst ergreift uns, denn was haben wir seitdem Alles durchgelitten! Und hier steht jegliches noch so still, so ewig da: nur wir sind so anders, so bewegt; selbst etliche Menschen finden wir wieder, an welchen die Zeit nicht mehr ihren Zahn gewetzt hat, als an einem Eichenbaume: Bauern, Fischer, Waldbewohner — sie sind die selben. — Erschütterung, Selbstmitleid im Angesichte der niederen Kultur ist das Zeichen der höheren Kultur; woraus sich ergibt, dass durch diese das Glück jedenfalls nicht gemehrt worden ist. Wer eben Glück und Behagen vom Leben ernten will, der mag nur immer der höheren Kultur aus dem Wege gehen.

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