Was macht man, wenn Nachmittags nur wenig Zeit |
ist? Wir trafen uns auf halber Strecke zwischen Gerthe
und Werne in Höhe des Ruhrparks, und überlegten nicht
lange: die Werner Teiche lagen greifbar nahe. Auf der
rechten Seite der 7-spurigen Straße die Glitzerwelt des
Konsums, auf der anderen Seite unsere Welt. Wir fahren
ins Grüne - das ist in unserem Ruhrgebiet in
minutenschnelle zu ereichen. |
Dann kam es, wie ich es mir auf jeder Tour
wünsche: Suse griff nach der Kamera, als wir an
einer Pferdeweide vorbei kamen - und legte los,
natürlich nicht, ohne auch den Wegesrand zu
würdigen. |
Hier erwischte sie genau den Moment, als Pferd unsere
Kameratasche voll schnodderte. Waren da mal Möhren drin?
Jetzt riecht sie jedenfalls nach Schlehen, die wir auf dem
Heimweg in einem Knick fanden. Das Rezept für
Schlehengelee kommt die Tage - ist eine echte Leckerei. |
Hinter der Pferdekoppel geht ein kleiner
Trampelpfad an einem Abfluss der Werner Teiche
vorbei - den fuhren wir, weil ich hier schon eine
tolle blaue Libelle und meinen ersten
Schmetterling fotografiert hatte. Toll zum Fahren
war das nicht, aber darum geht's ja auf unseren
Touren nicht immer. Lange brauchte ich nicht
warten, bis sich eine braunrote Libelle auf den
Weg vor mir setzte. Trotz meiner schnellen
Reaktion hatte ich Pech, verbunden damit für die
Libelle leider kein Glück. Wer weiß, ob sie jemals
wieder eine Gelegenheit bekommt, fotografiert zu
werden. Egal, das gehört zum Fotografieren, ja
zum Leben dazu, dass nicht alles gelingen kann. Ein
paar Meter weiter hate ich mehr Glück mit zwei
jungen Fischreihern, die es sich auf einem Ast im
See gemütlich gemacht hatten. Und ich bemerkte,
dass meine rote Kappe nicht besonders vorteilhaft
ist beim Anpirschen an scheue Tiere. |
Manchmal ziele ich auf einen Vogel in der Hoffnung, ihn beim
Abflug zu erwischen. Hier auch, allerdings fiel mir gerade
noch ein, die Kamera auf Bewegung zu stellen, worauf der
Fischreiher aber nicht warten wollte. Das Ergebnis war, dass
ich zu retten versuchte, was zu retten war und halb blind
hinter ihm her zielte - also kein Volltreffer. |
So sieht es oft aus, wenn wir unterwegs sind. Während
susanne sich länger und intensiver mit der natur beschäftigt,
springe ich gerne mal kurz vom Rad, um einen Schnappschuß
zu machen - so wie den Strauch mit den goldgelben Beeren.
Sieht beinahe so aus, als wüchsen dort Maiskolben. Nun ja,
wer weiß schon, was die Gentechnik uns eines Tages noch
alles beschert, wenn sich das Toyota-Syndrom weiter
entwickelt. |
Um 14 Uhr hatten wir uns getroffen, um 15 Uhr 45
standen wir bei Susanne vor der Haustür - und
wunderten uns, was man in einer relativ kurzen
Zeit alles erleben kann. |