Zum Fliegen braucht man auch kleine Federn

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Am Ruhrpark vorbei

28. September 2009

Was macht man, wenn Nachmittags nur wenig Zeit

ist? Wir trafen uns auf halber Strecke zwischen Gerthe und Werne in Höhe des Ruhrparks, und überlegten nicht lange: die Werner Teiche lagen greifbar nahe. Auf der rechten Seite der 7-spurigen Straße die Glitzerwelt des Konsums, auf der anderen Seite unsere Welt. Wir fahren ins Grüne - das ist in unserem Ruhrgebiet in minutenschnelle zu ereichen.

Das erste Bild machte ich, ein Blick auf einen Förderturm, vor dem sich ein Strommast auftürmt. Das letzte Bild auch, ein Blick aus der Stemke auf ein Panorama, das vielen bekannt sein dürfte.

Dann kam es, wie ich es mir auf jeder Tour wünsche: Suse griff nach der Kamera, als wir an einer Pferdeweide vorbei kamen - und legte los, natürlich nicht, ohne auch den Wegesrand zu würdigen.

Hier erwischte sie genau den Moment, als Pferd unsere Kameratasche voll schnodderte. Waren da mal Möhren drin? Jetzt riecht sie jedenfalls nach Schlehen, die wir auf dem Heimweg in einem Knick fanden. Das Rezept für Schlehengelee kommt die Tage - ist eine echte Leckerei.

Hinter der Pferdekoppel geht ein kleiner Trampelpfad an einem Abfluss der Werner Teiche vorbei - den fuhren wir, weil ich hier schon eine tolle blaue Libelle und meinen ersten Schmetterling fotografiert hatte. Toll zum Fahren war das nicht, aber darum geht's ja auf unseren Touren nicht immer. Lange brauchte ich nicht warten, bis sich eine braunrote Libelle auf den Weg vor mir setzte. Trotz meiner schnellen Reaktion hatte ich Pech, verbunden damit für die Libelle leider kein Glück. Wer weiß, ob sie jemals wieder eine Gelegenheit bekommt, fotografiert zu werden. Egal, das gehört zum Fotografieren, ja zum Leben dazu, dass nicht alles gelingen kann. Ein paar Meter weiter hate ich mehr Glück mit zwei jungen Fischreihern, die es sich auf einem Ast im See gemütlich gemacht hatten. Und ich bemerkte, dass meine rote Kappe nicht besonders vorteilhaft ist beim Anpirschen an scheue Tiere.

Das ist für mich das Bild des Tages.

Manchmal ziele ich auf einen Vogel in der Hoffnung, ihn beim Abflug zu erwischen. Hier auch, allerdings fiel mir gerade noch ein, die Kamera auf Bewegung zu stellen, worauf der Fischreiher aber nicht warten wollte. Das Ergebnis war, dass ich zu retten versuchte, was zu retten war und halb blind hinter ihm her zielte - also kein Volltreffer.

So sieht es oft aus, wenn wir unterwegs sind. Während susanne sich länger und intensiver mit der natur beschäftigt, springe ich gerne mal kurz vom Rad, um einen Schnappschuß zu machen - so wie den Strauch mit den goldgelben Beeren. Sieht beinahe so aus, als wüchsen dort Maiskolben. Nun ja, wer weiß schon, was die Gentechnik uns eines Tages noch alles beschert, wenn sich das Toyota-Syndrom weiter entwickelt.

Um 14 Uhr hatten wir uns getroffen, um 15 Uhr 45 standen wir bei Susanne vor der Haustür - und wunderten uns, was man in einer relativ kurzen Zeit alles erleben kann.

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