Wir fahren nach Herne, einerseits wegen des |
schönen Sommertages, andererseits, um Frank Korte
und Thomas (im Fahrradgeschäft) einen Besuch
abzustatten. Weit kommen wir nicht, bis das erste
Hindernis im Wege steht, ein Transporter mit der
Aufschrift "Freund der Gastronomie". Im
Vorbeifahren sage ich sehr neutral "kein Freund der
Radfahrer", und höre echt den Fahrer hinter mir her
schreien. Bremsen ist da derzeit Pflicht für mich, ein
kurzer Wortwechsel, dann weiter fahren. Für die
Erheiterung des Tages sorgt Susanne, die mir
erzählt: "Der Fahrer hat Arschloch hinter mir her
gerufen, aber - er meinte dich"!!! |
Wolfgang will, dass wir Ping-Pong schreiben. Eigentlich
will ich ja nur hier sitzen - aber na gut. Schreib ich mal
was. |
Es gibt ja so Tage, da liegt irgendwie etwas
Aggressives in der Luft. Gestern zum Beispiel zeigte
mir der Nachbar, der im letzten Jahr einen Müllsack
auf meinen Balkon geworfen hatte, den Stinkefinger,
weil wir ihn ein bisschen schärfer angesehen hatten.
Der Typ ist ja immer latent aggressiv, aber so offen
hat er sich bisher nicht entäußert. An solchen Tagen
beobachte ich manchmal auch Aggressivität bei
Tieren. Auf diesen schwarz-roten Beeren zankten
sich die Schmeißfliegen und Wespen um die am
meisten vergammelten Früchte, alle auf einem Fleck,
ungeachtet der vielen Früchte, die an dem Strauch
hingen. |
Bei schönem Wetter ist ja der Kanal für viele junge
Leute DAS Freizeitparadies, und dann noch eins, wo es
nichts kostet. Ansonsten möchte man ja die Jugend gerne
ausnehmen, oder auf einem kleinen Umweg, die Eltern.
Wenn es denen am nötigen Kleingeld fehlt, dann wird der
Ferientag eben nicht im Spaßbad oder Freizeitpark
verbracht. - Und, wenn Ihr mich fragt, das ist allemal
besser: Ein Spaß, von dem die Reichen nicht reicher und
die Armen nicht ärmer werden - einfach so! |
Mit dem Bild oben beginnt eine kleine, meine
Bildergeschichte. Einerseits interpretieren
Menschen, mache ich auch gerne, andererseits
assoziieren sie. Das tat ich hier, sah die Schute aus
der Schleusenkammer kommen, weit entfernt und
ganz langsam, ein Bild des Friedens. Kenne ich
bestens, kein Wölkchen am Himmel, keine Gefahr in
Sicht, Entspannung, Sicherheit. |
Kajak fahren UND Ballspielen - den beiden jungen
Burschen machte das offensichtlich großen Spaß. Ich
musste an meine Jugendzeit denken, als ich ein eigenes
Kanu hatte und in Hamburg auf der Alster gefahren bin.
Das hat mir sehr geholfen, eine schwierige Lebensphase
zu überstehen. |
Wie aus dem Nichts taucht plötzlich ein Objekt auf,
etwas verändert sich, es wird ungemütlicher. Wohin
zielt die Gefahr? Stehe ich etwa in der
"Schussrichtung"? In diesem Fall war für uns, die
wir auf der Kaimauer standen, natürlich keine
Gefahr, auch wenn das Schiff fast direkt auf uns
zielte. Aber ich habe in meinem Leben sehr viele
echte gefährliche Situationen erlebt, und heute ist
es so, dass ich die Gefahr "riechen" kann, bevor sie
zu einer echten Gefahr wird. |
Warum der Schiffsführer diesen Schlenker machen
musste? Am anderen Ufer hatte eine "mächtige"
Herrenstimme verlangt, die (auch kleinen) Kinder
sollten ans andere Ufer schwimmen: "Das schafft
ihr". |
Nun, die Kleinsten schafften es eben nicht, und die
Kajakfahrer mussten zu Hilfe kommen. |
Nichts passiert! Das Schiff fährt weiter auf seinem
gewohnten Weg, die Sonne scheint auf eine Szene,
auf der nichts mehr zu sehen ist von dem Fast-
Unglück. Nachbleiben werden "nur"ein paar Kinder
mit Angst im Herzen. |
Einfach nur schön, was der Wegesrand zu bieten hat.
Erinnere mich gerade an meine bürgerliche Zeit, als ich
noch in den Süden flog. Tscha, da erlebte ich in drei
Wochen nicht so viel wie jetzt, wenn ich ein paar Stunden
mit Susanne unterwegs sein darf. |
An dieser wunderschönen Distel machten wir natürlich
Halt, ein insgesamt sehr friedvoller Ort gegenüber vom
Herner Stadtpark. Für dieses Foto hatte ich mich auf die
Erde gelegt. |
Ein paar
Straßen
weiter
fanden wir
eine
rankende
Pflanze, die
erst bei
näherer
Betrachtung
ihren
Namen
preis gab -
eine Sorte,
die es hier
bei uns nicht
so oft zu
sehen gibt. |
Wir landeten schließlich an unserem Ostbach. Im Park
kam uns dieses Prachtexemplar von Hund entgegen, und
ich konnte ein weiteres Mal einfach nicht wiederstehen:
"Darf ich den forgrafieren"? |
Ein noch junges Tier - bereits mit einer üblen
Vergangenheit belastet. Herrchen erzählte uns, er sei
von der Züchterin dreizehn Monate lang schwerstens
misshandelt worden. Ich sagte nur: "Vor Tieren muss
man sich nur manchmal in acht nehmen, vor Menschen
immer". |