Zum Fliegen braucht man auch kleine Federn

Streifzüge

...ein Kessel Buntes
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26. Juli 2009

Mit dem Rad kreuz und quer durch Dortmund und Bochum

Eigentlich ist es ja wieder einmal viel zu spät, um noch zum

Flohmarkt im Indu-Park zu fahren. Zum wiederholten Male hat Wolfgang nämlich mein Fahrrad zerlegt, um seinen "Pfusch in Ordnung zu bringen" (das hat er mir eben selbst diktiert, ich würde ja niemals solche Äußerungen wagen, sonst gibt's am Ende keine Leckerchen mehr). Dennoch machen wir uns auf den Weg. Vielleicht ist ja noch das eine oder andere Schnäppchen zu machen, so kurz vorm Aufbruch. Tatsächlich sind dort nur noch ganz vereinzelte Stände, an denen auch schon eifrigst eingepackt wird. Immerhin finden wir noch ein paar bekannte Gesichter vom letzten Mal und es gibt auch noch ein nettes Pläuschchen mit diesem und jenem. Ja, und dann sagt Wolfgang, er wolle noch eben bei "diesem Werksverkauf" vorbeischauen. "Was denn für ein Werksverkauf?" Nicht doch,  das Bild rechts ist nur einer unserer kleinen Späße. Nein: Wir interessieren uns für Bratpfannen!

Die "Hinteransicht" dieses Standes passt prima zum Fußfetischisten-Stand beim
Toom-Trödel.

Der nette Herr hier erklärt uns die Vorzüge dieses Kochgeschirrs und auch, dass wir hier eine Pfanne zu einem besonders günstigen Preis bekommen können, weil es sich um
B-Ware mit klitzekleinen Fehlerchen handelt. Endgültig überzeugt er mich aber damit, dass er die Worte "Bratfett Fett brat ohne" in die richtige Reihenfolge bringen kann.

Tatsächlich - ich kann es selbst noch kaum fassen - kaufe ich also dort eine tolle Profi-Bratpfanne für stolze 35 €. Bisher habe ich meine Bratpfannen aus dem Supermarkt-angebot gekauft. Jetzt habe ich so ein Profi-Gerät, mit dem auch Meisterköche brutzeln. Toll!

Wer Interesse hat: Der AMT Stand ist auch beim Dortmunder Herbst und auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt zu finden.

Nach diesem recht kurz ausgefallenen aber erfolgreichen Flohmarktbesuch beschließen wir, noch ein wenig durch unser schönes, grünes Ruhrgebiet zu stromern. Es ist ja bestes Sommer-Wetter und noch stundenlang hell. Und die Räder und wir sind fit und unternehmungslustig.

In Dortmund-Dorney an der Stadtgrenze zu Witten stoßen wir auf ein Kriegerdenkmal, welches, von den Nationalsozialisten errichtet, nicht der Toten des Ersten Weltkrieges gedenkt, sondern Soldaten in aggressiver Gebärde und Gestik darstellt, und so auf eine Rache für den verlorenen Krieg und eine Verherrlichung des Kampfes hindeuten will. Auf einer erläuternden Tafel heißt es am Schluss: "Jeder Krieg bedeutet unvorstellbares Leid, Elend und Schmerz. Möge der Betrachter dessen eingedenk sein." Ich habe ja kürzlich eine Seite zu "Krieg und Frieden" gemacht, die thematisch gut hierzu passt. Deshalb bitte ich Wolfgang ein Foto von den beiden finsteren Gestalten zu machen.

Die Natur kümmert die Dummheit der Menschen wenig. Vor dem Denkmal wächst und blüht üppig der Klee, dazwischen haben Hunde ihre Haufen gelegt.

Für uns geht der Weg weiter durch einen sehr hübschen Wald, in dem viele Spaziergänger und Jogger unterwegs sind. Etwas später folgen wir einem Weg entlang privater Gärten. Hier treffen wir Anna-Lena und Leonie, die emsig die ersten reifen Brombeeren pflücken. Die beiden sind so nett und aufgeschlossen, dass wir vom Rad steigen und ihnen die leckersten und dicksten Früchte, die natürlich ganz oben hängen und für die Beiden unerreichbar sind, abpflücken. Wir machen unsere Späße mit den Mädchen und die ganze Aktion ist die helle Freude. Sie wollen uns dann auch gleich zum nächsten Pflaumenbaum entführen, aber wir müssen in die andere Richtung. Ob wir uns morgen wieder dort treffen können, rufen sie noch hinter uns her. Aber so bald wird unser Weg nicht wieder hier lang führen.

Wenig später macht Wolfgang diesen Schnappschuss. Das Ruhrgebiet ist eben "multikulti". Dass allerdings jetzt auch die Indianer hier ihre Zelte aufgeschlagen haben, das ist auch uns neu. Rauchzeichen geben sie auch. Wolfgang antwortet per Zigarette, so 'ne Art "Indianer-Handy". Wenige Meter weiter hat der weiße Mann - wie könnte es anders sein - einen Weg für das Feuerross gebaut. Auch hier wird eifrig fotografiert.

Für solche Anlagen, wie die unten, hat Wolfgang ja auch ein Faible, deshalb klettert man auch mal todesmutig auf die Gleise.

Bald erreichen wir bekannte Gefilde, eine Straße und Vorgärten in Langendreer, wo wir vor Wochen einmal tolle Blumenfotos gemacht haben. Und nachdem wir die Haupt- straße überquert haben, kommt der Schrebergarten am Werner Hellweg in Sicht. Wir sind also nicht mehr fern der Heimat, und ein bisschen Hunger haben wir inzwischen auch. Aber bevor wir nach Hause kommen, gibt es noch Einiges zu erleben.

Erst mal versucht Wolfgang, diese Elster im Abflug zu erwischen. Das gute Tier entpuppt sich aber als Laufvogel. Stattdessen kriegt er aber einen anderen großen Vogel im Flug vor die Linse.

Während Wolfgang fotografiert, habe ich noch ein Erlebnis der besonderen Art. Ich beobachte einen Mann, der durch seinen Garten schlendert, dann zwischen einer Hecke und seinem Gartenhäuschen verschwindet, und dort- das Geräusch ist eindeutig - uriniert. Menschen sind schon eigenartige Tiere. Ein gut erzogener Hund hätte das nicht gemacht.

Einen solchen lernen wir dann ein paar Meter weiter kennen. Wolfgang ist natürlich - als großer Hundefreund - sofort entzückt von dem Tier. Und das Tier wohl auch von ihm. Er spielt mit dem Hund und unterhält sich mit der Besitzerin.

Ist ja auch wirklich ein Prachtbursche! (Der Hund)

Was mich manchmal betrübt ist, dass man unterwegs mehr Menschen mit Hunden trifft, als mit Kindern. Wo sind bloß all die Kinder? Es ist schön für und mit Kindern unterwegs zu sein.

Nebenher entstehen einige Fotos von am Wegesrand reifenden Beeren.

Tja - und dann kommen wir zum Schrebergarten - und da gibt es dann für mich foto-technisch kein Halten mehr.  Jetzt kommen mal einfach ein paar Blumenbilder, angefangen mit Wicken, die wir besonders lieben.

Sind sie nicht einfach wunderschön? Man kann sich einfach nicht daran satt sehen. Die Natur ist das schönste Märchen, und die Blumen und Insekten darin die Feen, Elfen, Wichtel und Kobolde, die in ihrer ganz eigenen Welt ein ganz eigenes Leben führen. Ich bin so dankbar, dass ich dort ab und zu zu Gast sein darf.

Wenn man jetzt aber denkt, diese Pracht sei nicht mehr zu toppen - wir fanden wieder einen dieser ganz beson- deren Gärten, den ich hiermit den "Blütenmeer-Garten" taufe. Eine zauberhafte Welt voller Wunder, und mit einem ganz besonders netten Gärtnerehepaar, das uns bereitwillig eintreten lässt und uns stolz und freudig seinen Garten präsentiert. Das Bild rechts ist der Eingang in dieses Blütenmeer.

Dann, nach vier erlebnisreichen Stunden, kommen wir hungrig und mit 150 tollen Fotos bei Wolfgang an, wo es leckere Pizza gibt, und in den frühen Morgenstunden diese schöne Seite entsteht.

Gute Nacht, Du schöner Tag!

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