So habe ich die Cranger Kirmes viele Jahre ausschließlich
wahrgenommen: Aus großer Entfernung, meist von der
Autobahn aus, heute mal vom rechten Kanalufer. Hier
konnten wir bereits von Ferne die riesigen Bauten der
Fahrgeschäfte bewundern - der Trubel noch versteckt
hinter Bäumen. Die Strommasten im Hintergrund
erinnern uns daran, dass hier ohne Strom nicht halb so
viel los wäre. |
Direkt bei der Kirmes entdeckten wir dann diese
Gruppe junger Leute, die den kleinen Hubschrauber,
bestückt mit einer Kamera, auf den Weg gebracht
hatten. Susanne konnte ihn "erwischen" als er nur ein
paar Meter über unseren Köpfen flog. |
Versteckt im Gewirr einer Konstruktion ein unbekanntes
Flugobjekt, das uns zuerst nur als sehr kleiner Punkt am
Himmel aufgefallen war. |
Es gab auch Zeiten, da ging man zur Cranger Kirmes. Als
junge Mädchen hatten meine Schwester und ich mal drei
Cranger Burschen "geangelt", rein zufällig, in Bochum im
Brinkhoff's. Mit denen zogen wir los, und das war etwas
besonderes, weil die hier quasi zu Hause waren, Leute
kannten, wussten, wo wirklich was "los ist". |
Gewinne, Gewinne, Gewinne! - Gewinnen gehört auch zur Kirmes,
aber meistens hat man doch Nieten. Bei dem Zeug, das es zu
gewinnen gibt, ist man am Ende wahrscheinlich gut bedient, wenn
man Nieten zieht und so einen kleinen Beitrag zum Gewinn der
Kirmesleute leisten konnte. |
Für die Kinder ist es herrlich, sich einfach im
Kreis herumwirbeln zu lassen, aber auch sich zu
bewegen. Aus eigener Kraft diese große
Schaukel in Bewegung zu bringen, das macht
stolz und das macht Spaß. Sie ist übrigens ein
Nachfahre der "Schiffschaukel", die ich noch so
kenne, wie ihr Name sie ganz richtig beschreibt.
Heute muss es ja ein bisschen verrückter und
wilder sein, und so ausgerüstet, dass ein
Schwung um 360 Grad möglich ist. |
Im Spaß sagten wir übrigens früher manchmal über jemanden,
der besonders verwegen aussah: "Der ist Bremser an der
Schiffschaukel." |
Bei dem Teil links geht es gleich in rasantem
Tempo abwärts, ansonsten wird man hin und
her und am liebsten über Kopf geschleudert.
Ein junges Mädchen, das aus einem solchen
Gefährt ausstieg, sah ziemlich mitgenommen
aus. Als es wieder etwas Farbe im Gesicht
hatte, fragte ich, ob ich sie und ihre Freunde
fotografieren dürfe. "Im Moment lieber
nicht". Ich glaube, sie musste erst mal ins
"wirkliche Leben" zurückfinden. |
Früher mal fuhr ich auch auf den wilderen Geräten -
(aber nie über Kopf). Bis zu einer Begebenheit auf
der sehr bescheidenen Harpener Kirmes. Dort fuhr
ich, mal wieder mit dem Schwesterherz unterwegs,
mit einem sehr schnell drehenden Teil mit noch mal um
sich selbst drehenden und dabei auf und ab
wippenden, schaukelnden Kabinen; keine Ahnung mehr,
wie das Teil hieß. An dem Tag war nicht viel Betrieb,
und die Dame am Mikro meinte es sehr gut mit den
Fahrgästen: "Wollt ihr mehr? Wollt ihr noch 'ne
Runde?" rief sie immer wieder. Ich weiß nicht, wie
lange die Fahrt gedauert hat, aber ich hatte für
immer genug. Was auch sein Gutes hat, so spart man
nämlich eine Menge Geld. |
Links ist mal so eine Dame am Mikro eines der wilden
Fahrgeschäfte zu sehen. "Könnt ihr noch? Dann drehen
wir noch mal auf." Sicher hat sie das schon hunderte,
vielleicht sogar tausende Male gerufen. Offensichtlich
macht es ihr aber immer noch Spaß. |
Tja, die Achterbahn. Da lass ich lieber die Finger
davon. Zunächst mal, weil ich - wie schon erwähnt -
nicht Kopf stehen mag. Und dann wurde uns als
Kindern immer wieder erzählt, wie bei einer Harpener
Kirmes ein Wagen abstürzte und ein Mann zu Tode
kam. Diese Geschichte "sitzt" bei mir heute noch
immer. |
"Auf Crange", das ist ein echtes Volksfest. Da gibt es
auch ein Festzelt, Musik und Tanz. (Fotos auf einer
Extra-Seite). Das Foto links hat sich Wolfgang
gewünscht. Ein Sänger, bei dem man "Musik"
drüberschreiben muss, damit man mit dem Gestammel
was anfangen kann. Nichts gegen den Künstler, der
sicher sein Bestes gab. Nur hatten wir, wie die übrige
Zuhörerschaft noch nicht genug Bier und Appelkorn
genossen, um dies ausreichend würdigen zu können. |
Mit dem Bild von der Knusper-Hexe und dem
Lebkuchenherz kommen wir zum Ende dieses
Kirmesrundgangs. Leibliche Genüsse gehören ja auch
unbedingt zum Kirmesbesuch: Gebrannte Mandeln,
Zuckerwatte, rote Paradiesäpfel, Backfisch, süßes
Soft-Eis und saure Gurken - hier ist für jeden
Geschmack etwas dabei. Wir gönnten uns Bratwurst
umd Hot Dog, um uns für den Heimweg mit dem Rad zu
stärken. |