Unausgesprochen waren wir uns einig, heute
mal wieder durch die Felder von Gerthe nach
Castrop zu fahren. Als ich dort noch wohnte,
fuhren und liefen wir dort fast täglich einen
Weg, der es in sich hat. |
Direkt gegenüber des Cafes, sah ich in
eine Einfahrt - und glaubte meinen
Augen nicht zu trauen: ein ziemlich
dicker Baum. Er war den Bauherren
wichtiger, als die bürgerliche
Vorstellung von einer Ordnung; echt
bemerkenswert. |
Oben auf der Anhöhe haben sie vor
Monaten angefangen, ein Windrad zu
bauen. Es blieb vorerst bei dem Turm, und
einem Weg, der mit Schotter für die
Baufahrzeuge hergerichtet wurde - für
Radfahrer nicht gerade vorteilhaft. |
Auf der rechten Seite des Weges, bevor
er einen scharfen Knick nach links macht,
stehen ein paar Schlehensträucher, und
ich wusste, dass sie nicht nicht viele
Früchte tragen. Ein paar fand ich doch,
und sagte, ich glaubte nicht, dass auf
dem Weg hinunter weitere Schlehen
stehen würden. Doch dann sah ich die
schwarzblauen Beeren leuchten und hielt
natürlich an und fing an zu pflücken.
Susanne ging derweil zum Turm, um das
Monument genauer zu betrachten. |
Nun war Pflücken angesagt. Zwar hatte
ich keinen Beutel für die Beute mit, aber
den Einkaufskorb; der würde für die
Beeren auch passen. Und weil ich ziemlich
pragmatisch sein kann, nahm ich gleich das
Rad mit. |
So sah es dann nach etwa einer halben
Stunde Pflückzeit in meinem Korb aus.
Zuhause habe ich die Beeren gewogen -
etwas mehr als 2 Kilo haben wir ergattern
können. Sie liegen jetzt im Gefrierfach
und bekommen den zweiten Frost. |
Und nicht nur "Natürliches". Es ist für
mich immer wieder erstaunlich, dass
selbst im hintersten Winkel, wo auf
Kilometer im Umkreis nur Bäume, Büsche
und Wiesen sind, sich auch Müll bzw.
Abfälle finden. Das Bonbonpapier ist ja
eigentlich nicht der Rede wert, weil auch
ganze Müllsäcke herum liegen; oder doch? |
Immer kamen wir auch an diesem Teich
vorbei, der rechter Hand kurz vor dem
Reiterhof liegt. Meist am Wochenende
arbeitet dort ein älteres Ehepaar, aber
leider ergab sich bisher keine
Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen.
Jedenfalls konnten wir heute mal einen
"klaren" Blick auf das Gelände werfen. |
"Verzehr allerorten" nannte ich dieses
Bild. |
In Castrop bogen wir erst mal ab zum
Stadtpark, und fuhren dann erst Richtung
Bahnhof und weiter nach Rauxel. Susanne
meinte, sie würde wieder mal keinen
Kuchen bekommen und wollte abbiegen in
den Bladenhorster Forst. Nein, nein, wir
fahren mal geradeaus, da ist wenigstens
die Chance auf ein Leckerchen. |
Eine sehr nette Bedienung nahm unsere
Wünsche entgegen und verkaufte uns
Kuchen, der nicht nur toll aussah, sondern
ebenso schmeckte. Die Qualität des
Kaffees machte den Genuss perfekt. Ja,
dass war mal eine Pause, die wir wohl
körperlich nicht nötig hatten, die aber
unsere Gelassenheit während der
Ausflüge spiegelt. |
Ein kleiner Wermutstropfen, die
Castroper Bahnhofsstraße, die direkt am
Cafe vorbei führt. Aber so gab es auch
etwas zu beobachten - diesen kleinen
Hund zum Beispiel, der das Geschehen
außerhalb seiner Mobilhütte" sehr
aufmerksam verfolgte. Ich fotografierte
ihn allerdings nur, weil mir auffiel, wie sein
Atem die Scheibe beschlagen machte. |
Für den Heimweg wählten wir eine
Strecke über Bladenhorst, am Schloß
vorbei hinunter zum Kreisel, an dem ein
kleines Einkaufszentrum entstand. Dann
kamen wir mal wieder an der Gärtnerei
Drippe vorbei, die uns vor zwei Jahren
sehr viel Gutes getan hatten, fuhren
Richtung Förderturm und weiter auf die
Straße Richtung Gerthe. Da läuft bei
einem Bauernhof jedes Jahr eine Schar
fröhlich schnatternder Gänse rum. |
Eine gefiel mir besonders gut, vielleicht,
weil sie nicht so ganz weiß wie die
anderen war. |
Ein schöner Sonntag für uns beide, und kein Totensonntag, sondern
"Allerheiligen". Klar, dass ich mir nach dem schönen Ausflug einen Kommentar
über den Begriff "heilig" erspare. Dafür gibt es eine Extraseite mit den
Bildern, die Susanne am Windradturm einsammelte. |