Adam und Eva
Die NEUN steht am "Gipfel" des Kreises, und zwar deshalb, weil es
sich bei der NEUN in gewisser Weise um das ursprünglichste
menschliche Wesen handelt, um Adam und Eva. NEUNer sind so, wie
wir alle waren, bevor wir kompliziert wurden. Das ist der Grund,
weshalb so viele andere die NEUNer mögen und beneiden. Andere
sehnen sich nach ihrer Einfachheit und Geradlinigkeit, obwohl es ihre
Mitmenschen auf die Palme treibt und ihnen auf die Nerven geht, was
sie alles nicht machen.
Überall und nirgends
NEUNern fällt es sehr schwer, ein klares Ziel zu finden und zu
verfolgen. Sie sind überall und nirgends. Sie machen Elefanten zu
Mücken: Selbst wirklich große Sachen können sie ganz klein machen.
Nichts ist wirklich wahnsinnig wichtig. Und selbst wenn objektiv ein
Problem vorliegt, weigern sie sich, es zu sehen. Das ist gemeint, wenn
man von ihrer "Trägheit" redet. NEUNer wissen einfach nicht, wie sie
Energie bündeln können.
Keine Energieverschwendung
NEUNer sind oft überaus aktiv bei einer Reihe von Hobbys und
Tätigkeiten. Aber wenn man genau hinsieht, merkt man, daß viele
dieser Aktivitäten ziemlich bedeutungslos sind und daß sie in keine
dieser Sachen übermäßig viel Energie stecken. NEUNer füllen die
Fußballstadien Europas - auf den Zuschauerrängen. Und sie können in
die Luft springen und jubeln und sich begeistern - für nichts.
Antrieb von außen
NEUNer sind besonders suchtgefährdet. In der Regel sind es eher
kleinere Abhängigkeiten wie Nikotin oder Koffein. Aber sie brauchen
immer irgendeine Stimulanz, die ihnen hilft, den eigenen Saft zu
fühlen. Viele NEUNer fahren gern Motorrad oder Lastwagen. Es ist,
als hätten sie keinen Motor in sich selbst und müßten sich deshalb
einen Motor unter den Hintern klemmen. Dabei ist es nicht besonders
wichtig, wohin die Fahrt eigentlich geht.
Trägheit
EINSer begeben uns auf dem kürzesten Wege von hier nach da. Eine
NEUN weicht hier und da vom Weg ab, macht Umwege und Kurven,
bleibt stehen, kehrt um. . . NEUNer sind nicht so sicher, daß sie da
überhaupt hin wollen. Sie sind nicht sicher, ob sie überhaupt
irgendwohin wollen. Deshalb können sie für andere so nervend sein.
Manchmal will man sie schütteln und fragen: "Wer bist du und was
willst du überhaupt?" Sie wissen nicht nur nicht, was sie wollen - es
ist ihnen auch egal. Das ist unter anderem mit "Trägheit" gemeint.
Gute Freunde
Die meisten anderen mögen NEUNer. Das hängt damit zusammen, daß
sie anderen Impulsen und anderen Energie folgen, wie immer die
aussehen. Wenn du eine DREI bist, machen sie bei deiner "Dreierei"
mit - wenn auch nicht im selben Tempo! Sie lassen sich auf das ein,
was gerade gespielt wird. Deshalb sind sie "pflegeleicht" und quasi
von Natur aus Freunde.
Take it easy!
Wir nennen NEUNer auch "passiv-aggressive" Menschen. EINSer
wollen die Wirklichkeit reformieren. ACHTer rebellieren gegen die
Wirklichkeit. Aber NEUNer sitzen einfach da und sagen: "Das ist
doch alles so ein Quatsch. Es lohnt doch überhaupt nicht, sich mit dem
allen abzugeben!" Wenn man eine NEUN näher kennenlernt, wird man
merken, daß dieses letzlich aggressive Potential (Bauch-Energie!)
immer vorhanden ist. Es ist eine Art zynisch-passive Aggressivität im
Blick auf die Welt.
Mitten ins Herz
Das heißt aber auch, daß NEUNer sehr viel bewirken können, wenn sie
es schaffen, ihre Energie zu bündeln. Denn sie feuern niemals direkt.
Die Person als solche ist nett und friedfertig, aber man beachte ihre
beiden Flügel, EINS und ACHT! In beiden Flügeln steckt ein
intensives Wertempfinden und viel Emotionalität. Und so kann es
manchmal passieren, daß sie mitten in einem Gespräch, das so
dahinplätschert, plötzlich etwas sagen, was eine ganz große Wahrheit
enthält und zutiefst überzeugt. Und weil sie so nett und
vertrauenswürdig sind, und weil man im Gespräch mit ihnen die
Verteidigungsanlagen abgebaut hat, können NEUNer einen auf diese
Weise plötzlich mitten ins Herz treffen.
Stur wie Esel
NEUNer sind unkompliziert. Sie sind sehr einfach, und ihre Absichten
sind ganz klar und durchschaubar. Urplötzlich gelangen sie zu einem
Punkt, wo alles glasklar ist. Dann fällen sie eine Entscheidung, und zu
dieser Entscheidung stehen sie, was immer es kostet. an kann den
Esel als Symboltier der NEUN nehmen. NEUNer können stur sein.
Wenn sie einmal die Hinterfüße in den Boden gerammt haben, dann
bleiben sie stehen, wo sie sind und sind keinen Millimeter zu bewegen.
Ohne doppelten Boden
Die Faustregel lautet: Was man bei einer NEUN sieht, das kriegt man
auch. Es gibt keine versteckten Absichten. Das ist ein weiterer
Grund, weshalb NEUNer so beliebt sind. Denn man weiß, daß sie ihr
wahres Gesicht zeigen - auch wenn nicht viel Energie da ist. Aber
wenn man ihnen helfen kann, ihre Energie zu bündeln, machen sie in
der Regel ein oder zwei Sachen in ihrem Leben wirklich gut. Und
wahrscheinlich erwartet Gott von keinem und keiner von uns mehr als
das.
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